Ist es für die Kinder im Winter nicht zu kalt im Wald?

Wie die Erfahrung in hunderten von Waldkindergärten beweist, kommen die Kinder mit der Kälte im Winter gut zurecht. Unerlässlich ist selbstverständlich eine warme, qualitativ hochwertige Kleidung im Zwiebelprinzip. Es gibt spezielle Kleidung für Waldkinder. Wenn Sie Ihre Kinder bei uns anmelden, erhalten Sie ein entsprechendes Merkblatt. Außerdem haben wir 2 kuschelige, beheizte Jurten. Außerdem gibt es die Möglichkeit für extrem kalte Tage, den Kindern Handwärmer, Fußwärmer und Körperwärmer unter die Kleidung zu stecken. Generell bewegen sich Kinder viel mehr als Erwachsene, wodurch sie automatisch viel wärmer bleiben.

 

Was machen die Kinder bei Regenwetter?

Zum Grundprinzip des Waldkindergartens gehört es, dass die Kinder das Wetter in all seinen Facetten kennen lernen. Sie gehen bei Regen, Schnee und Sonne in den Wald. Anders als viele Erwachsene lieben Kinder aber das Regenwetter. Es eröffnen sich für sie ganz andere Aktivitäten als bei Sonnenschein: sie können mit ihren Gummistiefeln durch Pfützen stapfen, Regentropfen beobachten, im Matsch spielen und vieles mehr. Auch hier ist natürlich wieder die entsprechende Kleidung das A und O, damit die Kinder unter ihren Regenklamotten warm und trocken bleiben. Falls doch einmal jemand nass wird, haben alle Kinder Wechselklamotten bei uns deponiert und können sich in den warmen Jurten umziehen.

Gegessen wird bei Regenwetter in der Jurte. Generell gilt aber sowiso, dass der Regen im Wald viel weniger stark ankommt, da die Bäume wie ein Dach wirken.

 

Was passiert, wenn es im Wald z.B. wegen Sturm oder Gewitter zu gefährlich ist?

Für diese sehr seltenen Fälle haben wir ein Ausweichquartier in Blumenthal. Oft nutzen wir diese Tage aber auch einfach für Ausflüge.

 

Erkälten sich die Kinder nicht, wenn sie bei jedem Wetter im Wald sind?

Studien belegen das genaue Gegenteil: Waldkinder sind viel seltner krank als andere Kinder und ihr Immunsystem wird durch den dauernden Aufenthalt im Freien nachhaltig gestärkt.

 

Wo gehen die Kinder auf die Toilette?

Wir haben eine selbstgebaute Komposttoilette für unsere Kinder, die wie eine ganz normale Toilette benutzt wird und die täglich gereinigt wird.

 

Wo können die Kinder ihre Hände waschen?

Wir nehmen jeden Tag einen großen Kanister mit Wasser in den Wald mit und benutzen Wascherde, so dass die Kinder jederzeit ihre Hände waschen können. Besonders vor dem Essen gehört es bei uns zum Ritual, dass vorher die Hände gründlich gewaschen werden.

 

Werden die Kinder denn angemessen auf die Schule vorbereitet, wenn sie den ganzen Tag nur im Wald sind?

Sämtliche Studien belegen, dass Waldkinder in fast allen Kategorien besser abschneiden als Kinder, die einen Regelkindergarten besucht haben:  Sie folgen dem Unterrichtsgeschehen in der ersten Klasse aufmerksamer, machen ihre Hausaufgaben selbständiger und arbeiten konzentrierter im Unterricht mit als ihre Mitschüler und Mitschülerinnen aus der Vergleichsgruppe.

Sie halten gegebene Regeln besser ein und lösen auftretende Konflikte mit anderen Mitschülerinnen und Mitschülern auf friedlichere Art und Weise. Weiter kann man feststellen, dass sie generell rücksichtsvoller und hilfsbereiter mit den anderen Kindern in der Klasse umgehen, meist sehr gut in ihren Klassen integriert sind und sich besonders beim Spielen durch Fairness und Engagement auszeichnen.

   Sie sind in unterrichtlichen Angelegenheiten selbständiger und zeigen ein gesteigertes Interesse am Unterrichtsgeschehen. Wie erwartet werden die Kinder aus dem Waldkindergarten besonders bei sach- und naturkundlichen Themen im Unterricht von ihren Lehrerinnen und Lehrern deutlich besser beurteilt. Diese Themen sind ihnen ja auch aus ihrem Aufenthalt im Waldkindergarten bestens bekannt. Im Unterricht sind sie bedeutend kreativer und phantasievoller als die anderen Kinder aus dem Regelkindergarten. Deutlich wird das vor allem im Fach Musik und beim bildnerischen Gestalten.

    Außerdem weissen sie deutlich verbesserte motorische Fähigkeiten auf. Da im Waldkindergarten das kindliche Grundbedürfnis nach Bewegung ausreichend befriedigt wird, schneiden Waldkinder in Intelligenztests deutlich besser ab als andere Kinder. Bewegung, Sprachentwicklung und logisches Denken sind nämlich unmittelbar miteinander verbunden, wie Ergebnisse der modernen Hirnforschung belegen.

 

 

Aber lernen die Kinder auch, längere Zeit still zu sitzen?

Wie aus Studien hervorgeht, schneiden die Kinder aus dem Waldkindergarten bei der Frage wie gut ein Kind kann still sitzen kann sogar besser ab als Kinder aus Regelkindergärten. Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, hatten die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang ausreichend auszuleben, wodurch es ihnen in der Schule besser als anderen Kindern gelingt, ruhig zu sitzen.

 

Aber lauern im Wald nicht viele Gefahren wie Zecken und Fuchsbandwurm?

Lesen Sie dazu in unserer Rubrik "Keine Angst vorm Wald" genaueres nach.